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100 Jahre Neues Rathaus

Geschichte(n) rund ums Rathaus

Amtskette als Insignie des Oberbürgermeisters

Amtskette; Foto: StadtAmtskette
Foto: Stadt Chemnitz

Zu besonderen Anlässen wie der Verleihung von Ehrenbürgerschaften und festlichen Empfängen trägt die Oberbürgermeisterin eine Amtskette. Dieses wertvolle Stück soll auch der Bedeutung der Stadt repräsentativen Ausdruck verleihen. Amtsketten z. B. auch für Rektoren von »Hohen Schulen« kamen im 19. Jahrhundert in Deutschland in Gebrauch. Nachdem der sächsische König Albert 1902 gestorben war, stiftete aus Anlass der Wiederkehr von dessen Geburtstag am 23. April 1903 ein unbekannter Chemnitzer Bürger die damals mehr als namhafte Summe von 1500 Mark und bestimmte, dass dafür für den Oberbürgermeister eine goldene und für den Stadtverordnetenvorsteher eine silberne Amtskette gefertigt werden sollte. Alberts Nachfolger, König Georg, gestattete dem Oberbürgermeister Dr. Heinrich Beck und dem Stadtverordnetenvorsteher Julius Eulitz das Tragen der Ketten, die erstmals am 1. September 1903 angelegt wurden.


Die Entwürfe stammen von Stadtbaurat Richard Möbius, gefertigt wurden die Ketten von Juwelier Bormann. Die Mehrzahl der 33 Glieder der Kette des Oberbürgermeisters sind in den sächsischen Landesfarben weiß-grün gehalten, fünf mit Löwenköpfen gestaltete Glieder in den Stadtfarben blau-gelb. Das große Schlussstück symbolisiert die Industriestadt mit einem Amboss für die Metall- und einer Spindel für die Textilindustrie. An das Schlussstück ist das Stadtwappen angehängt. Im vorigen Jahrhundert erfuhr die Amtskette eine wechselvolle Geschichte. So musste bereits 1904/05 das Teil mit dem Stadtwappen neu gestaltet werden. Der Meißnische Löwe stand bis dahin von den Landsberger Pfählen abgewandt; im Zuge einer Veränderung des Wappens war er nun den Pfählen zugewandt.

Im Ersten Weltkrieg entging die Kette dem Einschmelzen. Nach der Novemberrevolution wurde sie bis auf eine Ausnahme - die Einweisung des neuen Oberbürgermeisters Walter Arlart 1930 - nicht mehr getragen. In der NS-Zeit wurden Hakenkreuze anstelle der sächsischen Symbole in die Kette eingearbeitet, deren Entfernung erst Ende der 1970er Jahre erfolgte. Etwa zehn Jahre später kam die Amtskette wieder häufiger in Gebrauch.

Heute gilt die repräsentative Insignie als besondere Amtswürde ihres Trägers. So trug sie Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert zu wichtigen Anlässen ebenso wie jetzt seine Amtsnachfolgerin Barbara Ludwig - als erste Frau.

 

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