100 Jahre Neues Rathaus
Geschichte(n) rund ums Rathaus
Einblick in die Poststelle der Stadtverwaltung Chemnitz
Gabriele Bretschneider, Leiterin der Poststelle der Stadtverwaltung Chemnitz
Foto: Pressestelle
Wenn dieser Tage ein Brief die Poststelle der Stadtverwaltung verlässt, dann trägt er einen Stempel: »100 Jahre Neues Rathaus«
Mit dem Stempel erfährt die ganze Welt, welches besondere Jubiläum die Chemnitzer in diesem Jahr im Herzen der Stadt feiern. Die Festwoche geht vom 26. August bis zum 4. September über die Bühne. Auf rund 360.000 Briefen wurde der Tintenstrahlaufdruck seit Jahresbeginn aufgedruckt - eine bessere Werbung kann es für das Jubiläum eigentlich kaum geben, schließlich fällt der Stempel jedem ganz automatisch ins Auge.
Dabei ist es natürlich nicht die Aufgabe einer städtischen Poststelle, Werbung zu machen. Mit den normalen Aufgaben haben die fünf Mitarbeiter schließlich schon so alle Hände voll zu tun. Jeden Morgen liefern die Deutsche Post und die privaten Zustelldienste zwischen 1200 und 1500 Briefe an. Die müssen sortiert werden, damit jeder Brief auch immer den richtigen Mitarbeiter in der Stadtverwaltung erreicht. Diese Aufgabe erfolgt per Hand durch die Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit. »Damit jeder Brief schnell den richtigen Mitarbeiter erreicht, ist es wichtig, dass die Briefe zweifelsfrei und sinnvoll adressiert sind«, sagt Sachgebietsleiter Tommy Sachse.
Demnach lautet die richtige Anschrift:
Stadt Chemnitz,
Name des Ansprechpartners,
Name des Amtes,
09106 Chemnitz.
Immer wieder kommt es vor, dass nur zwei Wörter auf den Briefen stehen: »Stadt Chemnitz«. »Dann müssen diese Briefe geöffnet werden, um den Empfänger zu ermitteln. Das dauert natürlich. Die richtige Anschrift liegt also im ureigenen Interesse des Briefeschreibers«, sagt Tommy Sachse. Nicht schlecht staunen die Mitarbeiter, wenn sie in den Briefen, die an die Stadt adressiert sind, Post für das Jobcenter oder das Finanzamt entdecken. »Manche glauben, dass beides städtische Behörden sind. Aber da das nicht der Fall ist, wird die Post von uns im Ausnahmefall an die entsprechenden Stellen weitergeleitet«, sagt Tommy Sachse. Doch wie kommt der Brief aus der Poststelle im Moritzhof in die anderen Ämter etwa im Rathaus oder dem Bürgerhaus am Wall? »Für diese Ämter gibt es einen städtischen Kurier, der jeden Morgen die in Koffer verpackte Post mitnimmt und an die Ämter verteilt«, erzählt Tommy Sachse. Für jeden im Amt abgegebenen Koffer mit der Eingangspost erhält der Kurier einen Koffer mit der Ausgangspost. Der geht in die Poststelle und durchläuft dort ebenfalls die Sortierung. Die Frankierung der Ausgangspost erfolgt mit Hilfe von zwei Frankiermaschinen, die den Jubiläumsstempel per Tintenstrahl auf die Briefe drucken und so aller Welt vom großen Chemnitzer Fest im August und September berichtet.