Terra Nova Campus – Die Entdeckerschule
Förderzentrum für Körperbehinderte feierlich eröffnet
Das größte Schulbauprojekt in Chemnitz wurde am 22. Februar 2016 seinen Schülern und Lehrern übergeben: Mit einer Eröffnungsfeier ist der Terra Nova Campus feierlich durch Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, Sonderschuldirektorin Annett Goerlitz und die Leiterin Ganztagsbetreuung und Heim, Karla Lämmel eröffnet worden.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Auf diesen Tag haben wir sehr lange gewartet. Dieser Campus ist der größte Neubau seit Jahrzehnten in der Stadtgeschichte. Wir haben ganz bewusst investiert, um für Schülerinnen und Schüler mit Handicap die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, um auf die Entdeckungsreise des Lebens durch Lernen zu gehen. Die liebevolle Anteilnahme und die fröhlichen Gesichter der Schülerinnen und Schüler heute zeigen: Das lange Warten und der sehr hohe finanzielle Einsatz haben sich gelohnt.“
Auf rund 14.000 Quadratmetern beinhaltet der Terra Nova Campus Schule, Therapie- und Medizinbereich, Heim- und Ganztagsbetreuung, Sporthalle und Sportfreianlagen. Mit 35,1 Millionen Euro ist es die größte Schulhausbaumaßnahme der Stadt Chemnitz. Über 20 Millionen Euro bezahlte die Stadt Chemnitz und 14,8 Millionen Euro förderte der Freistaat Sachsen. Damit können 251 Kinder und Jugendliche, davon 107 aus Chemnitz, in ihren neuen Räumlichkeiten lernen.
Moderner Gebäudekomplex, perfekt auf die Bedürfnisse angepasst

Das Erscheinungsbild des Terra Nova Campus wird durch großzügige verglaste Fassadenflächen dominiert, hinter denen intensive Farben der Innenräume effektvoll nach Außen wirken. Der überwiegend eingeschossige, vollständig nach den neuesten Standards der Barrierefreiheit errichtete Gebäudekomplex wird aus Richtung der Heinrich-Schütz-Straße über einen öffentlichen Vorplatz erschlossen. Es ist ein neuer, bisher hinter Kasernenmauern verborgener städtischer Raum entstanden, der Interaktion und Kommunikation zwischen Schule und Öffentlichkeit ermöglicht.
Durch die geschickte Anordnung der einzelnen Gebäudeteile sind geschlossene und halboffene begrünte Innenhöfe entstanden, welche eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen. Innen- und Außenräume gehen fließend ineinander über. Der Gebäudekomplex mit einer Gesamtdachfläche von rund 1,4 Hektar ermöglicht sowohl Ein- und Ausblicke zum städtischen Raum in Richtung Heinrich-Schütz-Straße, als auch in Richtung Zeisigwald.
Die Zweifeldsporthalle mit einer Zuschauertribüne für 200 Personen kann auch für Veranstaltungen mit insgesamt bis zu 1000 Personen genutzt werden. Neben den schulischen Belangen ist eine Nutzung der Halle durch Behindertensportvereine vorgesehen. Der erste Verein, das Rollstuhlbasketball Team von der Basketballvereinigung Chemnitz e.V. ist bereits mit drei Trainingszeiten pro Woche vorgesehen. Bedingt durch die Gründungsverhältnisse steht das Gebäude auf ca. 1.600 duktilen Rammpfählen. Ein Therapiebecken von 12,5 x 5 Meter Größe ist mit modernster Badewassertechnik ausgestattet.
Alle Unterrichtsräume sind zweiseitig belichtet, ein Großteil (3.500 Quadratmetern) wurde mit Hochkantlamellenparkett ausgestattet. Eine Dachfläche von 900 Quadratmetern, die von einem Teil der Wohnheimzimmer eingesehen werden kann, wurde extensiv begrünt.
Die Wärmeversorgung des Gebäudekomplexes erfolgt durch Fernwärme. Im Havariefall ist die Versorgung über eine mobile Heizzentrale gesichert. Die Solarthermische Anlage mit 42 Quadratmeter Kollektorfläche bringt regenerative Energie zur Unterstützung von Warmwasserbereitung und Gebäudebeheizung in das System ein. Auch die Photovoltaikanlage mit einer Modulfläche von 230 Quadratmeter liefert Sonnenstrom für den Eigenverbrauch. Nicht benötigte Überschüsse werden in das Netz zurückgespeist. Ein hausinternes Managementsystem ermöglicht die Optimierung des Elektroenergieverbrauchs. Insgesamt wurden 170 km Rohrleitungen im Objekt verlegt, dazu kommen rund 185 km Kabel.
Am Gesamtvorhaben waren ca. 55 Unternehmen und Handwerksbetriebe aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt: 80 Prozent aus Sachsen, davon die Hälfte aus der Region Chemnitz. Zweitweise waren bis zu 500 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle beschäftigt.