Azubis fragen Azubis - Bachelor of Laws (LL.B)
Lydia Spinde und Linda Ludwig absolvieren ein Studium in der Fachrichtung Bachelor of Laws.
Fotos: Jessica Ziegner
Im Rahmen eines Azubi-Projektes 2016 haben Azubis ihre Mitstreiter/innen zu Erfahrungen mit ihrem Ausbildungsberuf befragt. Die Interviews sollen einen Einblick in den "Alltag" des Ausbildungsberufes geben.
Interview mit der Studentin der Fachrichtung Bachelor of Laws Lydia Pegorer
Wie sieht der Ablauf deines Studiums aus?
Lydia: Das dreijährige Studium gliedert sich in vier Theorie- und zwei Praxissemester. Die theoretische Ausbildung erfolgt an der Hochschule Meißen (FH), die Praktika werden zum Großteil in der SVC absolviert. Das Studium ist überwiegend durch rechtliche Lerninhalte geprägt. Nach jedem Semester müssen Prüfungen absolviert werden, deren Bestehen Voraussetzung für die Fortführung des Studiums ist. In den Praxismodulen wird die individuelle Leistung durch den entsprechenden Praxisbetreuer beurteilt. Im Laufe des Studiums sind Praxisberichte, Praxispräsentationen, Haus- oder Seminararbeiten und zu guter Letzt eine Bachelorarbeit anzufertigen, mit deren Verteidigung das Studium abgeschlossen wird.
In welchen Ämtern warst du bisher eingesetzt und was waren deine Aufgaben dort?
Lydia: Während meiner Praktika war ich schon im Ordnungsamt, im Sozialamt, im Kassen- und Steueramt und im Hauptamt eingesetzt. Im Ordnungsamt war ich im Sachgebiet Marktwesen, Veranstaltungen, Schwarzarbeit tätig. Dort habe ich Veranstaltungen genehmigt, mit Auflagen versehen oder untersagt. Eine weitere wesentliche Aufgabe war, die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen des Ordnungsrechts durch die Veranstalter, auch im Bereich des Marktwesens zu überwachen. Während meines Praktikums im Sozialamt, Sachgebiet Eingliederungshilfe ging es um die Genehmigung zahlreicher Hilfen für behinderte Kinder und Blinde. Im Kassen- und Steueramt habe ich die Steuererklärung für einige Einrichtungen der Stadtverwaltung vorbereitet sowie Vorgänge im Rahmen der Querschnittsverwaltung bearbeitet.
Wo bist du im Moment eingesetzt und was sind deine Aufgaben dort?
Lydia: Im Moment bin ich im Hauptamt, Sachgebiet Personalbearbeitung eingesetzt. Dort kümmere ich mich um die Personalsachbearbeitung für die Beschäftigten der Kindertagesstätten der Stadt Chemnitz. Dabei sind Arbeitsverträge, Nachträge zu diesen, Kündigungen und Auflösungsverträge zu erstellen. Es werden Mitteilungen und Informationsschreiben an andere Ämter und die Beschäftigten gesendet. Zudem sind Vertragsunterzeichnungen und Beratungsgespräche durchzuführen, personalrechtliche Maßnahmen einzuleiten, Freistellungen und Nebentätigkeiten zu genehmigen und noch vieles mehr.
Was waren besondere Highlights während deiner Ausbildung?
Lydia: Das ist schwer zu sagen, jeder Praktikumsabschnitt hatte seine Highlights. Besondere Highlights waren auf jeden Fall die Veranstaltungskontrollen zum Matthias Reim Konzert und auf dem Chemnitzer Stadtfest mit den Kollegen des Ordnungsamtes. Sehr schön war auch der Kontakt zu den förderbedürftigen Kindern in den Kindertagesstätten im Rahmen der Eingliederungshilfe.
Wie sieht dein Alltag in der HSF Meißen aus?
Lydia: Anders als bei einem Hochschulstudium finden die Vorlesungen nach einem festen Stundenplan im Seminargruppenverband statt, also eher schultypisch. Das bringt einen großen Organisationsvorteil mit sich, ist allerdings nichts für Faule, denn es herrscht Anwesenheitspflicht. Das Studienmaterial wird größtenteils in Form von Skripten bereitgestellt, welche im ersten Semester noch ausreichend sind, später jedoch durch Fachliteratur ergänzt werden müssen. Das wichtigste Nachschlagewerk ist die Vorschriftensammlung für die Verwaltung in Sachsen. Diese, noch dreibändige, Gesetzessammlung erleichtert so manche Aufgabenlösung.
Aber genug vom Lernen. Das Studentenleben im Wohnheim der HSF Meißen kann sich durchaus sehen lassen. Die ländliche Lage der Anlage lockt zu Sport und Spaziergängen in der Natur und macht die Kontaktaufnahme zwischen den Studenten unvermeidlich. Der perfekte Ort und Bekanntschaften zu machen, Freundschaft zu schließen und natürlich gemeinsam im Stuk ordentlich zu feiern.